Herzlich Willkommen
auf den Brieftaubenseiten der Schlaggemeinschaft Friedhelm Bleibtreu und Justus Podscharly!
Werte Sportfreunde,
„Gehe mit der Zeit, sonst geht die Zeit mir Dir!“
Diese Lebensweisheit charakterisiert am besten meinen Entschluss, im Alter von inzwischen 75 Jahren erstmalig einen Internet-Auftritt mit Details und Informationen über mein nunmehr rd. 65-jähriges brieftaubensportliches Wirken zu präsentieren.
Eines vorweg: Ich tue dies auch und gerade in Erinnerung an meine fast vier Jahrzehnte währende unvergleichliche Zucht- und Schlaggemeinschaft mit meinem leider viel zu früh verstorbenen Freund Manfred Podscharly!
In unserer Erfolgsbilanz stehen zahllose Meisterschaften auf Verbands-, RegV-, Ruhrgebiets- und RV-Ebene, verbunden mit einer großen Zahl an 1. Konkursen und weiteren Spitzenpreisen gegen hohe Tauben- und Teilnehmerzahlen. Letztlich ist jeder Erfolg das Ergebnis einer permanenten Suche nach außergewöhnlichen Tauben und Zuchtlinien, wobei uns das große Glück beschieden war, mit dem B 66/466 (6 x 1. Konkurs, Orig. Franz Stoces), den wir von unserem Sportfreund Helmut Prochaska übernehmen konnten, frühzeitig ein unvergleichliches Zucht-As zu finden.
Doch erfahren Sie auf den folgenden Seiten selber,
• welche Tauben unseren sportlichen Beginn maßgeblich beeinflussten;
• welche Linien heute Garant für Spitze und Beständigkeit sind;
• was uns zu Jungtier-Spezialisten mit ungewöhnlichen Ergebnissen über viele Jahre machte;
• welche Fehler wir beim Bemühen um noch mehr Erfolge begangen haben;
• welchen züchterischen Wert die Weibchen „Mr. Blue“-Enkeltochter „821“ und die „65“ besitzen;
Dies sind nur einige wenige Fragen, die im Folgenden beantwortet werden. Neben meinem sehr persönlich gehaltenen Rückblick auf die sportliche Entwicklung in all den zurückliegenden Jahren geben die Zucht- und Reisetauben mit Foto und Abstammung einen umfassenden Einblick in das Zuchtprinzip.
Und auch dort gilt: „Gehe mit der Zeit, sonst geht die Zeit mir Dir!“
Herzlichst
Ihr
Friedhelm Bleibtreu
Über Friedhelm Bleibtreu
Friedhelm Bleibtreu, geb. 07.04.1943, aktiver Züchter seit 1953, berufstätig bis 2008 als leitender Angestellter mit vielen Auslandsaufenthalten und Manfred Podscharly, geb. 1954, lebten 39 Jahre eine überaus erfolgreiche Züchterfreundschaft und -gemeinschaft, die mit dem Tode Manfreds im Jahre 2016 zu Ende ging. Justus Podscharly, Manfreds Sohn, konnte im Jahre 2010 für das Hobby Brieftauben gewonnen werden und stieg in die Schlaggemeinschaft ein.
Insgesamt blickt Friedhelm Bleibtreu auf nunmehr 65 Jahre Taubensport, überwiegend auf sehr hohem Niveau und mit Erringung vieler Meisterschaften auf RV-, Regional-, Ruhrgebiets- und Verbandsebene, begleitet von zahlreichen ersten Konkursen und Preisen im ersten Zehntel der Liste zurück.
Der sportliche Beginn
Der Taubenbestand in der Anfangsphase war geprägt von der Nachzucht des F. Stoces-Vogels B66-466 mit sechsmal erster Konkurs.
Dieser Vogel stand im Katalog beim Totalverkauf von Franz Stoces, beschrieben als: „Möglicherweise die größte Klassetaube ihrer Zeit. Der 66-466 hat auf keinem Preisflug versagt. Er gewann alles, was zu gewinnen war und entpuppte sich nach seiner Reisekarriere als unübertroffener Zuchtvogel. Der Sportfreund Helmut Prochazka besaß einen Sohn des 66/466, gepaart mit einer Enkeltochter. Sehr schnell begriff man, was für ein Ausnahmetalent dieser Vogel war und paarte Kinder und Enkelkinder mit der damaligen Desmet-Mathijs-Linie und der Gebrüder Janssen-Nachzucht. Die Nachzucht war so schnell, dass sie auf den Jungflügen wahrscheinlich unschlagbar war.
Die Phase des forcierten Jungtaubenspiels 1999 - 2002
In der ersten Phase der Verbandsmeisterschaften für Jungtauben von 1998-2002 errang die Schlaggemeinschaft bei 4 Teilnahmen von 1999-2002 drei Mal den 1. Platz - mit Aspunktzahlen, die wahrscheinlich durch die zurückgehenden Taubenzahlen nicht mehr erreicht werden können. In dieser Zeit stellten sie 1999 und 2002 das erste Asjungtier des Verbandes und waren zwölf mal in den ersten fünfzehn Erstplatzierten vertreten.
Auch errangen sie in diesem Zeitraum bei den Jungen 24 mal den ersten Konkurs gegen durchschnittlich 4527 Tauben und 223 Preise bis zum 10. Konkurs. Dies war nur möglich durch überragendes Taubenmaterial, da Friedhelm Bleibtreu in dieser Zeit auf seinem beruflichen Höhepunkt stand und ein 14-Stunden-Tag sowie berufliche Abwesenheiten keine Seltenheit waren und Manfredv Podscharly im Schichtdienst arbeitete.
Der Zeitraum 2003 bis 2008
Im Zeitraum 2003-2008 wurden Fehler gemacht, die wahrscheinlich vielen Züchtern passieren: Zunächst wollte man noch besser werden - das versuchte man mit Tauben der Rasse Vandenabeele, was nicht gelang.
Darüber hinaus ließ man sich mit einem „Taubensammler“ ein, der hervorragende Taubenlinien besaß. Dieser Züchter lieferte jährlich circa 50 Jungtauben zum Ausprobieren. Da waren sicherlich Gute dabei, aber mit der Top-Gesundheit war es ein Problem, was sich auch auf die eigenen Tauben auswirkte. Durch diese Situation verlor man den roten Faden und damit die alte „Stoces“-Basis, was man in den Folgejahren noch sehr bedauerte.
Der heutige Bestand - schnell und beständig
2009 war für Friedhelm Bleibtreu und Manfred Podscharly ein absolutes Glücksjahr, denn sie bekamen vom Sportfreund Springborn die „65“ und von Sportfreund Hünten die überragende „821“. Diese beiden Weibchen drücken bis heute ihren Stempel auf den Taubenstamm.
Die „65"
Die „65“ hat als Vater den 269 von Toni van Ravenstein, ein 50%-Vandenabeele und 50%-Flor Engels-Produkt. Dieser 269, Vater vieler Asse bei Sportfreund Springborn, war gepaart an der „45“ von Louis Wouters über Manfred Tihen, der Olympia-Linie von Wouters, auf den André Roodhooft in der Brieftaube Nummer 47/2016 das hohe Lied anstimmt: „In meinen Augen und damit stehe ich nicht allein, ist er der beste Taubenliebhaber, den ich je gekannt habe!“
Aus der „65“ fiel zunächst nur Durchschnitt, bis man sie an den Tihen-Vogel 01-1423 mit überwiegendem Anteil Louis Wouters/ Olympialinie paarte. Diese Paarung war ein Kracher. Das beste Weibchen ist die 12/425 mit 50 Preisen in 4 Jahren. Sie war darüber hinaus 3 mal hintereinander unter den besten 15 Weibchen im Regionalverband.
Nachdem der 1423 nicht mehr stach, war der Versuch mit zwei anderen Vögeln nicht nachahmenswert. Erst als der 658, Sohn 1423 mit Tochter 821, mit der 65 vepaart wurde, züchtete man die 15-832. Sie fliegt jährig 10 Preise und 2017 13/13 Preise und wird bestes Weibchen der RV.
Die „821"
Die „821“ ist eine Enkeltochter des Mister Blue von Pieter Veenstra. Dieser Mister Blue war in Reiseleistung und Zucht ein Schwergewicht. Bei der Total-Versteigerung von Veenstra brachte er in sehr hohem Alter noch einen sechsstelligen Erlös. Seine Tochter 'Special Blue' und deren Tochter 'Dolce Vita' wechselten ebenfalls für einen sechsstelligen Betrag den Besitzer.
Das Entscheidende in der Ahnentafel der '821' ist aber meines Erachtens der Anteil des vielleicht besten Zuchtpaares der Welt, nämlich Kanibaal x Schwester Rambo von D. u. L. van Dyck.
Väterlicherseits 'Noble Blue' und 'Diamond Lady' und mütterlicherseits zwei mal die 'Annelies' und wiederum der 'Noble Blue' prägen den Stammbaum dieser '821'.
In der Verbindung mit Kinder „65“ und der „858“ von G. Peschen, Hückelhoven, fliegt die Enkel-Generation der 821 außergewöhnlich. Auch der Tropfen Blut aus der verkümmerten „Stoces-Linie“ tut sein Übriges. Aus der Verbindung Sohn 821 x Tochter 552 (Nestschwester der 551, der ersten nationalen As-Jungtaube 2002) fällt die 14/193. Diese erringt in 2 Jahren 24 Preise und 2040 As-Punkte.
Um die Leistungsfähigkeit des Schlages weiterhin auf hohem Niveau zu halten, kamen in letzter Zeit Enkel der nationalen As-Tauben von Wolfgang Roeper über den Sportfreund Erwin Muhl hinzu. Hier findet man in den Abstammungen die für die härtere Süd-Ost-Richtung und das deutsche Programm geeigneten Heremans-Linien. Wer könnte diese Linien besser herausfinden als Wolfgang! Der kreuzte diese Heremänner mit seinen Leistungstauben und Prange/Koopmann-Linien, unter anderem über Dirk de Beer, und formte daraus einen Zuchtschlag, der unübertroffen war.